Die über 200 Jahre alte Brücke ist die älteste Holzbogenbrücke der Schweiz. Sie wurde im Jahr 1791 durch den bekannten Schweizer Brückenbauer Joseph Ritter erbaut. Mit der vor kurzem abgeschlossenen Sanierung konnte die Hergiswaldbrücke wieder in den historischen Urzustand zurückgeführt werden. Die denkmalgeschützte Brücke ist Teil des Jakobsweges, welcher über den Renggbach zur Wallfahrtskirche Hergiswald führt.
Die Hergiswaldbrücke ist im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz und gehört zu den Kulturgütern mit nationaler Bedeutung.

Für den Unterhalt der Brücke ist seit drei Generationen die Zimmerei Bucher in Kriens zuständig.

Die ersten Arbeiten gehen bis ins Jahr 1935 zurück, als der Grossvater (Adolf Bucher sen.) des heutigen Firmeninhabers Werner Bucher, erste Arbeiten ausführen durfte. In den nachfolgenden Jahrzehnten waren diverse Sanierungen, Abänderungen und Verstärkungen nötig, um den erhöhten Anforderungen des Verkehrs standzuhalten.
1960 beispielsweise hatte Adolf Bucher jun. den Auftrag die Brückendurchfahrt auf 3.40m zu erhöhen und das Gewichtslimit wurde von 8t auf 12t frei gegeben.
Bei der nun erfolgten Sanierung war eine der wichtigsten Arbeiten, die im Jahr 1960 erfolgte Dacherhöhung um 70 cm, wieder rückgängig zu machen. Diese damalige Erhöhung geschah, um dem Schwerverkehr, insbesondere dem Militär, den Holztransportern und dem Postauto die Durchfahrt zu ermöglichen.
Im Laufe dieser Sanierung wurde der Asphaltbelag entfernt, und durch einen Holzriemenboden ersetzt, der separate Fussgängersteg von 1977 wurde abgebrochen, sowie die Stahlwinkel an den Ecken der Bundbalken wieder demontiert.
Im Weiteren wurden in den letzten 9 Monaten verschiedene vermorschte und beschädigte Konstruktionshölzer ersetzt, die herausgeschnittenen Querverstrebungen und Andreaskreuze wieder eingebaut und die Portalrahmen restauriert.
Alle Hölzer welche neu eingesetzt wurden, heben sich gegenüber den alten Hölzern mit ihrem hellen Farbton ab. Die konstruktiven Verbindungen entsprechen wieder dem Originalzustand, schön sichtbar auf den Fotos, z.B. bei den doppelten Versatzen an den Andreaskreuzen welche mit Holzdübeln wie vor 200 Jahren fixiert wurden.
In den letzten 60 Jahren wurden verschiedene Belastungsproben durchgeführt und im Rahmen dieser wurde die Gewichtslimite in den 50er Jahre zuerst auf 8t festgelegt, 10 Jahre später um 4t auf 12t erhöht und bei der letzten grossen Sanierung im 1991 auf 16t festgelegt.
Diese übermässigen Belastungen, welche der Brücke im Laufe der Jahrzehnte immer mehr zugesetzt hatten, wurden durch den Brückenneubau vis a vis aufgehoben.
Nun dient die historische Brücke dem Langsamverkehr und wird so noch manche Generation erfreuen.